Wie bereits im letzten Jahr war ich auch dieses Jahr 2 Tage auf der JAX, die dieses Jahr in Mainz statt fand.
Nach zahlreichen Konferenzen in den letzten Jahren, u.a. einige DOAGs, werden meine Gefühle bzgl. dieser Veranstaltungen immer gemischter. Ich habe den Eindruck, dass die Schere zwischen guten und schlechten Vorträgen immer größer klafft. Vielleicht eine Folge dessen, dass versucht wird, immer mehr Slots zu füllen.
Bemerkenswert an der JAX dieses Jahr waren natürlich Rails Day an einem Tag, Grails / Groovy Day am nächsten.
Stefan Tilkov hielt einen gut strukturierten Vortrag über REST Technologien im Rahmen des Rails Day. Das, was er präsentierte, hätte von der Thematik auch gut in einige andere Frameworks gepasst, aber trotzdem: Die Präsentation war gelungen. Gute Mischung aus wenigen Folien und Livecoding. Spätestens danach musste dem Zuhörer klar sein, was REST bedeutet. Im selben Track präsentierte Jonathan Weiss “Advanced Deployment mit Rails” in einer Art und Weise, wie ich mir keinen Vortrag vorstelle: Viel zu viele textlich überladene Folien und zumindest fürs Publikum, eine ungünstige Themenwahl. So fiel auch leider das “advanced” weg, was im Rahmen von Fragen wie “Was ist besser, JRuby oder Grails?” (Was ist besser, Apfel oder Birne?) aus dem Publikum wohl auch gut war.
Der Vortrag Rails 3 von Gregg Pollack wurde zwar in einem gänzlich anderem Stil gehalten als Stefans, war aber trotzdem hörenswert: Frei und sicher gesprochen, ohne zu langweilen.
Auch Keynotes können langweilen: Brian Kim von Liferay sprach zum Thema “Architecting your way through recession: an open source survival kit”. Ich habe nicht eine Aussage aus diesem Vortrag behalten.
Im Gegensatz dazu “Fette Maschinen brauchen schlanke Software” von Klaus Alfert, der sehr anschaulich dokumentierte, warum funktionale oder hybrid funktionale Sprachen in den nächsten Monaten und Jahren immer wichtiger werden. Auch er langweilte nicht mit Textwüsten. Passend dazu, Ted Newards “Busy Java Developer’s Guide to Scala”. Ted ist immer wieder das reinste Vergnügen: “What’s your name? – Rüdiger. – Ok, Walther.”
Was ich nicht verstehe, dass teilweise einige Redner augenscheinlich vollkommen unvorbereitet zu einer Konferenz kommen oder aber die Zuhörer mit endlosen Slides, die aussehen wie ein “man
Im Gegensatz zur DOAG ist das Publikum auf der JAX jünger und durchmischter, aber auch teilweise deutlich unhöflicher, was jedes Mal bei der Nahrungsmittelausgabe offensichtlich wurde: Sturm auf das Büffet. Oh wie ich es hasse, wenn Menschen komplett alles an Erziehung vergessen, wenn irgendwo kostenloses Essen rumsteht. Generell zum Essen: Liebe Jaxcon Menschen, lasst doch die Gimmicks wie Taschen, Rucksäcke und Zeugs sein und bestellt etwas höherwertiges Catering 🙂
Trotzdem, einige nette Gespräche habe ich geführt, u.a. mal ein paar Kollegen von Codecentric kennen gelernt und einen Vortrag von Mirko gehört (Flush and Clear: O/R Mapping Pitfalls), nachdem ich immer noch über die Sinnhaftigkeit eines select distinct nachdenke am manyToOne Ende einer 1-n Beziehung, um das zusätzliche Select zu sparen ;). Desweiteren traf ich witziger weise einen Kollegen aus Ausbildungszeiten, die Welt ist wirklich klein.
Alles in allem: Eine gute Veranstaltung, 3 oder 4 Tage wären mir aber definitiv zu viel oder ich müsste mir angewöhnen, aus Vorträgen, die mich aufregen, einfach raus zu gehen. Mal schauen, wie es nächstes Jahr wird… Eventuell kann man ja bis dahin DOAG und JAX zusammenwerfen 😉
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