Review: Sketchnotes in der IT

Abstrakte Themen mit Leichtigkeit visualisieren
August 8, 2021 by Michael

Lisa Maria Moritz und der dpunkt.verlag waren so nett, mir ein Rezensionsexemplar von “Sketchnotes in der IT” zuzuschicken. Dieses Review ist auf Deutsch, da Lisa Marias Buch auch auf Deutsch verfasst ist.

Lisa Maria ist Senior Consultant bei INNOQ; sie betreibt nicht nur das Blog sketchnotes.tech, sondern begleitet auch regelmässig Software Architektur im Stream mit Sketchnotes.

Sketchnotes werden seit einigen Jahren mit wachsendem Erfolg insbesondere zu Vorträgen erstellt und in sozialen Medien verbreitet. Ganz massiv fielen sie mir bereits 2017 auf, als ich ebenfalls für INNOQ tätig war. Meine geschätzte frühere Kollegin Joy hat sie eingesetzt und viele Vorträge und Workshops damit begleitet. Was sind Sketchnotes? Wikipedia schreibt zum Thema:

Sketchnotes sind Notizen, die aus Text, Bild und Strukturen bestehen. Der Begriff setzt sich zusammen aus Sketch (englisch sketch ‘Skizze’) und Note (englisch note ‘Notiz’ von lateinisch notitia ‘Kenntnis, Nachricht’).

Die Sketchnote-Erstellung wird “sketchnoting” oder “visual note taking” genannt. Häufig werden Sketchnotes als Alternative zur konventionellen Mitschrift angefertigt. Im Gegensatz zu Texten sind Sketchnotes nur selten linear strukturiert.

Aus: de.wikipedia.org/wiki/Sketchnotes.

Lisa Maria Moritz beschreibt und visualisiert auf rund 170 Seiten in “Sketchnotes in der IT” ihren Ansatz, visuelle Notizen in Vorträgen, Meetings oder bei alltäglichen Aufgaben einzusetzen. Sie gibt einen kurzen Überblick über die Anfänge von Sketchnoting sowie eine sehr sinnvolle Beschreibung von grundsätzlichen Layouts. Die Tipps zur Werkzeugauswahl, sowohl analog und digital, sind kurz und knapp, aber ausreichend. Das Buch ist unter anderem sinnvoll für Menschen wie mich, die verstehen möchte, wie die Gedanken hinter Sketchnoting funktionieren, aber insbesondere auch für diejenigen, die selber in dieser Form Notizen erstellen möchten. Dabei hilft insbesondere die umfangreiche Symbolbibliothek.

Das Buch ist in einen textlastigen “Anleitungsteil” und in eine Symbolbibliothek unterteilt. Letztere nimmt rund die Hälfte der knapp 170 Seiten ein. Die Symbolbibliothek ist hilfreich zum Aufbau einer eigenen “Sprache” für erste Gehversuche mit Sketchnoting.

Der Textteil erklärt nach einer Einleitung und einer Sketchnote über Sketchnotes die Grundlagen, das Handwerkszeug und verschiedene Einsatzszenarios von Sketchnotes. Der Abschnitt zum Handwerkszeug ist angenehm kurz und vermeidet eine “Materialschlacht”. Sprich: Es fängt nicht damit an, eine Vielzahl Stifte, Papier, Geräte und Software zu kaufen. Natürlich sollte analoges oder digitales Schreib- und Zeichenmaterial verfügbar sein, aber das scheint mir in der Natur der Sache zu liegen.

Ich persönlich fand die Sketchnote über Sketchnotes am interessantesten. Warum? Offen gesprochen, weil ich die meisten Sketchnotes zwar als hübsch anzusehen empfinde, aber nicht als für mich zugänglich. Durch das Buch habe ich gelernt, wie Menschen ihre Sketchnotes strukturieren und diese Sketchnotes ihnen wiederrum dabei helfen, sich an gehörtes, erarbeitetes oder gelesenes zu erinnern oder zu vertiefen.

Mein Kopf funktioniert so nicht: Bereits zu Schulzeiten in den 1990er und danach im Studium habe ich gerne und viel mitgeschrieben. Meine Handschrift war und ist grässlich, es bereitet mir selber Mühe, Mitschriften nach einigen Tagen zu entziffern. Daher beschäftige ich mich in der Regel immer kurz nach der Mitschrift mit derselben, übertrage sie ins (digitale) Reine und arbeite sie dadurch nach, lerne und verinnerliche das Gehörte. So wie ich die Ausführungen des Buches verstanden habe, soll dieser Prozess bereits beim Sketchnoting erfolgen, die fertige Sketchnote später nur noch als Ankerpunkt für das Verinnerlichte dienen.

“Sketchnotes in der IT” beinhaltet viele schöne Beispiele von Sketchnotes und ich habe beim Lesen versucht, das jeweils visualisierte nachzuvollziehen. Die Symbolbibliothek unterstützt dabei. Mir gelingt das nur mit Anstrengung, wenn überhaupt. Ich möchte damit keine negative Aussage über das Buch machen, im Gegenteil. Es hat mir einen guten Anreiz gegeben, mich einmal ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen.

“Sketchnotes in der IT” ist zum Preis von 22,90€ als Print beim dpunkt.verlag und natürlich bei anderen Anbietern erhältlich.

Lisa Maria und Eberhard haben ein weiteres Buch veröffentlicht, “Sketchnote zu Software Architektur im Stream”. Diese Buch ist als digitale Variante kostenlos auf Leanpub verfügbar oder als Print auf Amazon. Doch dazu lasse ich die beiden selber zu Wort kommen:

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